Die Gründung des Eisenbahner Fischer Verein Biel- Bienne
Man schrieb das Jahr 1941. Gewaltige deutsche Armeen machten sich bereit, hatte doch Adolf Hitler den Russen den Krieg erklärt. Die Deutschen drangen mit ihren mechanisierten Truppen sofort tief in Russland ein. Die Russen zogen sich zurück und wendeten die Taktik der verbrannten Erde an. Sie hofften, dass ihnen dann der grimmige Winter beim besiegen des Feindes behilflich sein werde. Die Front der Deutschen erstreckte sich um diese Zeit von Finnland bis nach Griechenland und Nordafrika.
Zur selben Zeit spukte in den Herzen einiger Eisenbahner die Gründung eines Fischervereins vor. Wie eine Knospe im Frühling, die nur noch des warmen Regens bedarf um aufzugehen, so musste bei ihnen nur noch der zündende Funken geworfen werden. Die Knospe ging auf und am Montag den 31. März 1941 fand die Gründung statt
An dieser Versammlung nahmen folgende Kameraden teil:
Straub Ernst, Scherrer Albert, Weber Fritz, Rohr Heiri, Howald Walter,
Röthlisberger August, Hänzi Robert, Seiler Hans, Widmer Werner, Güdel Gottfried Stettler Gottlieb, Burgener Rudolf, Cachelin Philippe, Heuer Charles, Stettler Ernst Kämpf Paul und Röthlisberger Ernst.
Stettler Gottlieb und Scherrer Albert im Tode vorausgegangen.
Die konstituierende Versammlung fand am 23. Mai 1941 im Restaurant Warteck Salmenbräu in Biel abgehalten.
Als erster Präsident wurde Ernst Straub gewählt. Unter der Führung von Charles Heurer wurden die Statuten für den E.F.V ausgearbeitet. Danach folgte die erste Hauptversammlung, welche am 22. Juni stattfand.
Das erste Mitgliederverzeichnis wies 33 Mitglieder auf. Der erste Vorstand wurde wie folgt gebildet:
Präsident Straub Ernst
Vizepräsident Röthlisberger August
Kassier Kämpf Paul
Sekretär Howald Walter
Protokoll Röthlisberger Ernst
Materialverwalter Cachelin Philippe
Beisitzer Jäger Hans
Die Statuten wurden an dieser Versammlung genehmigt. Die Amtsdauer des Vorstandes betrug 2 Jahre. Um auch in der Kasse ein wenig Geld zu haben, wurde beschlossen: a) Das Eintrittsgeld beträgt Fr. 2.--
b) Der Jahresbeitrag beträgt Fr. 3.—
Im ersten Jahr hatte der Verein Einnahmen von Fr: 228.30 und Ausgaben von
Fr: 183.55. Gewinn Fr: 44.75. Um möglichst Kosten zu sparen wurde die Post nicht benutzt, sondern die Aufgebote jedem persönlich ins Haus gebracht.
Unter grossen Anstrengungen verstand es der erste Präsident Kollege Ernst Straub, das Vereinsschifflein während 8 Jahren durch Stille und Sturm zu geleiten. Stürmisch war die Entwicklung im Verein, doch das diplomatische Auftreten des Präsidenten hatte dem Verein zur Ehre gereicht. Die Entwicklung des Vereins konnte mit dem Frühlinglied verglichen werden, wo es in der ersten Strophe heisst:
Der Frühling naht mit Brausen, er rüstet sich zur Tat,
und unter Sturm und Sausen keimt still die grüne Saat,
drum wach erwach du Menschenkind, dass dich der Lenz nicht schlafend find.
Für seine grossen Leistungen im Verein wurde Ernst Staub bei seinem Rücktritt zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Als Nachfolger wurde Ernst Stettler gewählt.
Gleich seinem Vorgänger, wusste auch Ernst Stettler während 10 Jahren den Verein vorbildlich und aufbauend zu leiten.
Mit der Wahl des Säckelmeisters konnte der Verein zufrieden sein.
Paul Kämpf als erster Kassier verwaltete dieses Amt während 20 Jahren.
Dieser Ausweis (rechts im Bild) von Röthlisberger August
wurde im Mai 2019 in einer selbstgefertigten Bränte, unter anderem mit altem Angelzeug in Twann gefunden und von Herrn Gerhard Engel an unseren Verein übergegeben.
August Röthlisberger war der Onkel unseres
jetztigen Ehrenpräsidenten Kurt Röthlisberger.
Mit herzlichem an den Finder
Gerhard Engel aus Twann